Auguste Liesch
Auguste Liesch war der Sohn eines Apothekers. Nach den Sekundarstudien am Athenäum studierte er Jura in Paris. Seine Laufbahn in der staatlichen Justizbehörde begann er 1904 als Friedensrichter in Grevenmacher, bevor er 1907 zum Bezirksgericht nach Luxemburg kam. Von 1918 bis 1921 gehörte der liberale Politiker Auguste Liesch als Minister, zuständig für Justiz und öffentliche Bauten, zwei Regierungen Émile Reuters an, im gleichen Kabinett waren auch Nik Welter und Auguste Collart. Seine Karriere beendete er 1939 als Direktor der Zollverwaltung und als Staatsrat. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er mit seiner Familie nach Leubus in Schlesien umgesiedelt.
Mit seinen literarischen Arbeiten trat Auguste Liesch erst relativ spät an die Öffentlichkeit. Sein erstes Buch D'Maus Ketti ist eine den Luxemburger Gegebenheiten angepasste Version der Fabel der Stadtmaus und der Landmaus; spätere Neuauflagen wurden u. a. von Pe'l Schlechter und Alison Koch-Kent illustriert. Das gleiche Aesop und Horaz-Motiv wurde später von Lex Roth in d'Milly Maus an aner Dichtereien aufgegriffen. Zwischen 1939 und 1940 erschien der deutsche Roman Im Schatten des Eichenhofes zuerst in Fortsetzungen in Les Cahiers luxembourgeois. Die Geschichte handelt von der Liebe zwischen vermeintlichen Geschwistern, der Tochter eines Großbauern und einem Knecht aus dem Hohen Venn. Daneben schrieb Auguste Liesch meist französischsprachige Erzählungen mit Charakterzeichnungen von Frauen, die zuerst in d'Hémecht – La Patrie erschienen waren. Dort veröffentlichte er 1946 auch Gedichte in luxemburgischer Sprache, die teilweise Pastiche auf deutsche Klassiker sind und den verschiedenen Schichten der luxemburgischen Gesellschaft einen liebevollen Zerrspiegel vorhalten, z. B. d'Hochzeit an der Kathedral oder d'Visite beim Bébé. Allerhand ist eine Zusammenstellung der luxemburgischen Gedichte sowie deutscher Erzählungen, wie Mein Freund Anton und Ely und französischer Texte, z. B. Tante Zinn oder Le codicille. Diese wurde in dem von Pierre Grégoire, Henri Rinnen und Nic Weber eingeleiteten Gesamtwierk ergänzt durch den Roman Im Schatten des Eichenhofes. Mehrere Gedichte wurden vertont von Josy Meisch, Norbert Hoffmann und Camille Kater.
Veröffentlichungen
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Jahr1936
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Jahr1940
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Titel AllerhandJahr1947
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Jahr1959
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Jahr1979
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenAuguste Liesch
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Titel der ZeitschriftenEis Sprooch (Eis Sprooch). Veräinsblaat fir alles waat lëtzebuurgesch assVerwendete NamenAuguste Liesch
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Titel der ZeitschriftenHémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nenVerwendete NamenAuguste Liesch
Sekundärliteratur
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Autor(in) Nik Welter
Jahr1914 -
Autor(in) Jean-Pierre Wintringer
Jahr1936 -
Autor(in) Robert Thill
Jahr1947
Archiv
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CNL AU-198
Zitiernachweis:
Muller, Roger: Auguste Liesch. Unter: , aktualisiert am 22.11.2022, zuletzt eingesehen am . -